Schneeflöckchen Weißröckchen. K. Spitschka. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: K. Spitschka
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847643654
Скачать книгу
Weißt du das nicht mehr? Bei Angelo? Da hat sie ihm vor Tinas Augen den Vorschlag gemacht, mit ihr zusammen nach Mexico zu fliegen und Urlaub zu machen, weil er immer schon nach Mexico wollte aber Tina nicht!“

      „Ich glaube da waren wir wohl alle besoffen!“, sagte ich genervt.

      „Und was ist mit Tom? Marion war fix und foxi, weil Jack ständig SMS’n an ihn geschrieben hat! Und an meinem Geburtstag habe ich deinen Mick mit Jack in meiner Küche erwischt. Sie wollte ihm gerade an den Hosenstall! Das habe ich dir damals sofort erzählt und du warst keineswegs begeistert. Habe ich Recht?“

      „Stimmt! Aber das sind die News: Tina und Peter heiraten im September, Jackson ist so verliebt und glücklich, dass sie auch an Hochzeit denkt, Marion hat mit einem Kollegen was Neues laufen und ich trenne mich morgen von Mick!“

      Sie saß da in ihrer hässlichen türkisfarbenen Bluse und bekam den Mund nicht mehr zu. „Du trennst dich von Mick? Dem allerschönsten Mann auf der Welt? Dem lustigsten Kerl aller Zeiten? Unserem besten Kumpel? Der Typ der dich auf Händen trägt und dich total liebt? Du bist mit Abstand die allerdümmste Kuh die mir je begegnet ist!“, flüsterte sie und hatte dabei einen Blick wie eine Wahnsinnige!

      „Es tut mir leid, dass dich das so schockiert. Dürfte ich jetzt endlich mal erfahren wie’s meinen Mädels ergangen ist?“

      „Tina und Peter heiraten? Ich kann nicht glauben, dass sie das zuerst dir erzählt! Sie ist schon viel länger meine Freundin als deine!“

      WER IST HIER PENETRANT?

      „Sie hat mich heute Mittag angerufen und gebeten ihr beim Kleiderkauf zu helfen. Sie wollte anschließend mit dir telefonieren. Und jetzt gib dir das: Jack hat sie die Neuigkeiten schon vor uns beiden verklickert!“

      Sie räusperte sich und berichtete dass die AZUBIS ihre Sache sehr gut gemacht hätten. Alena wäre eine Zicke und konnte keine Kritik vertragen. Irmi wollte nicht ins Detail gehen, ließ aber durchklingen, dass ihr Alena eine freche Antwort gegeben hatte.

      Wir räumten unser Zeug auf und gingen wortlos den Flur entlang.

      Ich öffnete die Tür meines Büros und verabschiedete mich von ihr.

      „Robert würde mich auch heiraten, da bin ich sicher!“ schrie sie mich an.

      MEINE FRESSE!

      Um 17Uhr traf ich mich mit Frau Werner. Wir besprachen dieses und jenes und waren uns einig, dass wir mit Alena und Claudia zwei gute neue Kolleginnen bekommen hatten.

      Zuhause sah ich enttäuscht, dass der AB nicht blinkte. Ben hatte nicht angerufen.

      Um 20Uhr klingelte meine Ex Schwiegermutter durch. „Du hattest wohl keine Zeit für einen Rückruf? Ich plane Michaels Geburtstagsparty. Was meinst du? Wir könnten zu dem Griechen gehen, bei uns um die Ecke. Gute Küche! Wir laden die Tanten und Omas ein. Stefan möchte uns bei der Gelegenheit seine neue Freundin vorstellen. Hallo? Lisa? Kannst du mal die laute Musik im Hintergrund abstellen? Da versteht man ja sein eigenes Wort nicht! Du müsstest deinen Eltern Bescheid sagen, oder soll ich das machen? Oder Michael? Wir bezahlen selbstverständlich alles! Wir könnten das Nebenzimmer buchen, dann wären wir ungestört. Ein Gabentisch wäre schön! Danach könnt‘ ihr bei uns übernachten. Michaels Bruder wird bei der Freundin schlafen. Was meinst du? Redest du bitte mit meinem Sohn? Sag‘ ihm er soll sich nicht immer so anstellen! Es ist doch immer sehr nett, wenn wir an unseren Geburtstagen alle zusammen feiern. Wieso sagst du nichts?“ Die Frau konnte einem mit ihrer Art überrollen! Wenn die loslegte, gab es kein Halten mehr!

      „Helga, es ist so: Mick mag diese Zusammenkünfte nur, wenn jemand anders aus der Familie feiert, zum Beispiel eine der Tanten. Er will lieber mit Freunden Party machen. Er fühlt sich zu jung für den alten Popanz. Wieso lässt du ihn das nicht selbst entscheiden? Ich glaube er ist alt genug! Du solltest dich da nicht so einmischen! Außerdem werde ich mich von Mick trennen. Ich bin also nicht der richtige Ansprechpartner! Ich habe mich in einen anderen Mann verliebt. Es tut mir sehr leid, Mick wird wahrscheinlich in nächster Zeit nicht gut drauf sein. Meine Eltern sind von mir enttäuscht und ihr werdet sicher auch enttäuscht sein, aber ich kann es nun mal nicht ändern. Ich möchte nicht mehr mit Michael zusammen sein! Eine Trennung hat sich schon länger angebahnt und nun ist dieser Mann in mein Leben getreten. Was soll ich sagen? Es tut mir sehr, sehr leid!“

      „Gut! …Das kann man nicht ändern! Meinen Sohn wird das sehr treffen. Er liebt dich. Er will dich heiraten. Gut. …Aber wenn es so ist, …. Manfred und ich müssen das erst mal verdauen. Gut. Dann wird unser Sohn morgen nach Hause kommen. Wir werden für ihn da sein. Lisa, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, wäre es schön wenn du uns mal besuchen kommst. Wir mögen dich alle sehr!“ Aufgelegt!

      Okay!

      Nun ist es raus!

      Sie werden den Familienrat einberufen; Manfred mein Ex Schwiegervater, Stefan mein Ex Schwager und Helga meine Ex Schwiegermutter… Mick würde nicht alleine sein!

      Am Dienstag frühstückte ich mit Frau Werner um danach wie eine Irre in meinen Computer zu kloppen! Ich war sehr angespannt! Haunschild kam herein und wuchtete seinen Hintern auf meinen Schreibtisch. Er wollte mir unbedingt von Juttas Hochzeit erzählen, also lehnte ich mich zurück und hörte zu.

      Die Trauung war vergangenen Samstag. Haunschild und Frau Werner waren eingeladen.

      Meine Gruppenleiterin hatte mir beim Frühstück schon ein paar Takte darüber erzählt. Zum Beispiel, wie überrascht sie war, weil Haunschild seine Frau nicht dabei hatte.

      Die Braut in Rot soll super ausgesehen haben. Der Bräutigam traf optisch nicht den Geschmack von Frau Werner. „Aber er trug eine rote Krawatte und einen sehr schicken Anzug!“, sagte sie. Ansonsten war’s langweilig wie bei jeder Hochzeit. Wegen dem Rauchverbot, standen die Gäste meistens vor dem Restaurant. Darum waren die Nichtraucher traurig, weil ihnen das Gespräch fehlte. Und der Wirt war es auch, denn getrunken wurde nicht viel.

      Haunschild lästerte über Juttas Mann. Figur unsportlich, Outfit Kacke, das Gesicht teigig, keine Haare auf dem Kopf und ein blöder Sack, weil er keinen Spaß verstand.

      „Wie das?“, fragte ich neugierig.

      Er hätte mit Jutta eng getanzt und da sei der Blödmann dazwischen gegangen. „War deine Frau auch dabei?“ wollte ich wissen. „Migräne!“ sagte er schnell und verzog sich.

      Mick stieg zusammen mit einem Kameraden aus dem Zug. Der Typ filmte mich ungeniert von oben bis unten und warf meinem Ex einen anerkennenden Blick zu.

      „Lisa, mein Hase! Darf ich vorstellen, das ist Tobias. Tobias, das ist Lisa, meine Braut!“ Der mir völlig fremde Mensch sagte „Hallo Traumfrau!“ zu mir und „wo ist der Lackmantel?“ zu Mick. Das war wieder mal typisch Mick! Weiß der Teufel was der den Jungs auf der Stube alles für einen Quark erzählte. Ich könnte ihm in den Sack treten aber ich lächelte nur und sagte, der Mantel wäre mir zu warm gewesen.

      „Kostüm ist auch nicht schlecht, wenn sie drunter nichts an hat!“, lachte Mick und zwinkerte seinem Kumpel zu.

      GLEICH HABT IHR MEINE HIGHHEELS IN EUEREN EIERN!

      Als wir bei meinem Mini ankamen, hatte dieser Tobias so viel anrüchiges Zeug von Mick gehört, dass er sich zu Hause bestimmt erst mal entspannen musste. Wie konnte ich Mick nur so lange ertragen? Ich setzte mich auf den Fahrersitz, er warf seine Tasche in den Kofferraum und stellte verblüfft fest, dass ich fahren werde und nicht er.

      „Schnuffel! Lass mich fahren! Du weißt doch das ich das mag, wenn du dich während der Fahrt an mich kuschelst und Schweinkram mit mir machst!“ Er fasste mir unter den Rock! „Oh! Du hast ja ein Höschen an!“ Ich hasste diesen Gesichtsausdruck!

      „Jetzt pass mal auf! Wir fahren heim, essen was und reden!“ maulte ich.

      Mick war richtig erschrocken. „Wieso reden? Ist was passiert?“

      Ich hatte eine Kleinigkeit zu essen vorbereitet. Nachdem Mick geduscht hatte – ohne mich – setzte er sich beleidigt an den Tisch und wartete