Diara und der weiße Vogel. Silke May. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Silke May
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742742131
Скачать книгу
uee8b1757-3d74-59a4-ac3b-69c6af0271b9">

      Silke May

      Diara und der weiße Vogel

      Fantasy Geschichte

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Unter dem wolkenlosen Himmel lag eine weitläufige Berglandschaft. Blaugrau ragten ihre Felsenmassive dem Himmel entgegen. Im Tal breitete sich ein dichter Birkenwald aus, durch den sich kleinere Flüsse schlängelten. An einem dieser Flüsse hatte sich ein kleines Volk niedergelassen. Es war das Volk der Birken. Sie nannten sich so, weil sie ihre Häuser inmitten von diesen Birken gebaut hatten. Sie waren ein fröhliches Elfenvolk bis zum heutigen Tag, der ihre Zukunft verändern sollte.

      Eine kleine Gruppe der Dorfältesten saßen am frühen Morgen immer noch am Lagerfeuer, das sich inmitten des Dorfes befand. Lorin saß in sich gekehrt zwischen den Männern und schüttelte nachdenklich den Kopf. »Uns bleibt nichts anderes übrig, wir müssen auf den Bergen suchen. Wir müssen Zee finden. Irgendetwas hat ihn aus seinem Nest vertrieben – ich möchte nur wissen was?«

      Lorin war ihr Oberhaupt und einer der kräftigsten Männer im Dorf. Er hatte eine Tochter, die als Kind ein Wildfang war und es sogar mit den älteren Jungen wie Seth und Golo aufnahm. Diara war flink und mutig. Sie war ein hübsches Elfenmädchen. Täglich streifte sie tagsüber nach dem morgendlichen Frühstück durch die Wälder. Zum Leidwesen ihres Vaters versuchte sie auch des Öfteren, allein auf den Berg hochzusteigen.

      Odo der Weise sah Lorin fragend an.

      »Wie stellst du es dir vor? Wie können wir feststellen, ob Zee nur vorübergehend aus unserer Umgebung verschwunden ist, oder womöglich tot ist, außer zu ihm hinauf zu steigen?«

      Erschrocken sahen die Männer Odo an.

      »Bei den Birken! Wie kommst du auf diesen dunklen Gedanken – dass Zee womöglich tot sei!«, entsetzte sich Lorin und die vier übrigen Elfen stimmten ihm zu. Odo zuckte mit der Schulter.

      »Wieso, irgendwann holt jeden von uns der Tod. Vergesst nicht, Zee hat unsere Urgroßeltern schon beschützt. Er ist also schon ein alternder Vogel«.

      Virgil senkte den Kopf und sah in das noch glimmende Lagerfeuer.

      »Wie wir«, sagte er nachdenklich. Ein gedankenvolles Raunen breitete sich unter den Männern aus, bis sie in tiefes Schweigen fielen.

      Während sie sprachlos vor dem Lagerfeuer saßen und nachdenkend hineinstarrten, erwachte in den kleinen Häusern das Leben. Die Fenster wurden geöffnet und fröhliches Lachen war zu hören.

      Diara die Tochter Lorins kam aus der Hütte und blieb abrupt stehen, als sie die Männer am Lagerfeuer sitzen sah.

      Die Stille die sie umgab, machte das Mädchen nachdenklich. Sie blieb stehen und sah wortlos zu den Männern hinüber.

      Kurze Zeit später kamen Seth und Golo aus den angrenzenden Häusern. Sie waren die Söhne von Odo dem Weisen und Virgil dem Wächter. Sie sahen ihre Freundin wenige Schritte entfernt vor der Hütte stehen. Leise näherten sie sich und Seth zupfte sie am Ohr.

      »Lass das!«

      »Oh …, das Prinzesschen hat schlecht geschlafen?« Diara schüttelte den Kopf.

      »Was ist passiert?«, flüsterte er. Diara zuckte die Schultern.

      »Keine Ahnung, sie sitzen schon die ganze Zeit so da«.

      Langsam kam Golo näher und horchte, was Diara sagte. Er fuhr sich mit der Hand durch sein schwarzes, glattes, schulterlanges Haar.

      »Was ist los – warum schweigen sie?«, murmelte er.

      »Lasst uns verschwinden, bevor sie uns sehen, sicher haben sie ein wichtiges Gespräch.«

      Virgil der Wächter hob den Kopf und räusperte sich. Er deutete auf ihre drei Familienmitglieder, die wie angewurzelt dastanden und zu ihnen sahen.

      »Sie sollten es wissen, schließlich geht es um ihre Zukunft«.

      Alle drei Männer sahen nun zu den Jugendlichen und nickten. Lorin winkte sie herbei und sie setzten sich neben ihre Väter.

      »Sicher ist euch schon aufgefallen, dass seit einigen Tagen Zee nicht mehr über unseren Köpfen kreist. Gestern sind Virgil und seine zwei Wächter auf den Berg zum Horst, des großen weißen Vogels. Mit Entsetzen mussten sie feststellen, dass sein Horst leer war. Sie riefen vergeblich nach Zee, aber ihr Erscheinen blieb aus. Ihr wisst, dass wir ohne unseren Weißvogel jeglichen Gefahren ausgesetzt sind. Ohne ihn sind wir fast schutzlos, nur er konnte uns immer rechtzeitig vor Gefahren warnen.

      Uns wird nichts anderes übrig bleiben, als Trudbert den Steinmann um Rat zu bitten«.

      Diara, die neben Lorin saß, meldete sich zu Wort: »Virgil gibt es keine andere Möglichkeit? Es heißt doch, dass Trudbert launisch und unberechenbar ist«.

      Virgil nickte. »Das stimmt, er ist sogar bisweilen gefährlich«. Er sah in die Runde und bekam nickend Zustimmung.

      »Vielleicht ist Zee ja nur umgezogen auf einen anderen Gipfel, davon gibt es hier ja eine ganze Menge«, sagte Diara und warf ihren Pferdeschwanz über die Schulter.

      »Das wäre schon möglich, aber wie sollten wir das herausbekommen?« »Es gibt nur eine Möglichkeit, ihr müsst auf die Berge steigen und alle Gipfel absuchen!«

      Lorin strich seiner Tochter liebevoll mit der Hand über den Kopf.

      »Wir würden ja selbst hochsteigen aber Diara … liebes Kind schau dich hier um. Du siehst hier nur fünf alte Männer, die bei Weitem nicht mehr in der Lage sind, mehrere Gipfel zu erklimmen. Wenn wir es wirklich versuchten, dann würden sicher Monate vergehen und es würde der eine oder Andere von uns, womöglich auch nicht Überleben … wir sind dafür zu alt«, seufzte Lorin. Schweigend saßen sie vor dem Lagerfeuer und jeder versank in seine Gedanken. »Hätten wir bloß nicht alle unsere jungen Männer zum Kampf gegen die Cors geschickt, dann könnten sie jetzt die Suche übernehmen«, sagte einer der Männer.

      Virgil zuckte mit den Schultern. »Wären sie nicht fortgegangen, dann hätten sich die Cors bald alle unsere Felder angeeignet. Womöglich auch noch unser Dorf entdeckt, schließlich hatten sie schon unsere Richtung eingeschlagen. Glaubt mir, die Cors hätten uns alle vernichtet. Einige