Mark Merse
Hanna
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Hanna sitzt allein zu Hause. Ihr Freund, Peter, hatte gestern von seinem Chef gehört, dass er in Zukunft mehr lange Touren fahren muss. Peter ist Lastwagenfahrer bei einer mittelgroßen Spedition. Bisher war er nur in der Region unterwegs und meist zum Abendessen wieder bei Hanna. Jetzt soll er auch Lieferungen im Ausland besorgen, was bedeutet, dass er oft für mehrere Tage weg sein wird.
Hanna macht sich Sorgen. Sie war in den zwölf Jahren, die Hanna und Peter zusammenwohnen, nie mehr als zwei Tage von ihm getrennt. Und das ist schon wieder acht Jahre her. Was soll sie denn alleine zu Hause? Was, wenn etwas passiert?
Noch in derselben Woche soll Peter das erste Mal für längere Zeit weg sein. Gleich vier Tage. Bis Spanien und wieder zurück. Spanien würde ihr noch gefallen, aber sie darf nicht mit. Warum eigentlich nicht? Andere Lastwagenfahrer nehmen doch auch ihre Frau mit. Geht halt nicht, vom Chef, hatte Peter ihr darauf geantwortet. Er wisse auch nicht, warum.
Heute ist Peter nur kurz unterwegs, nach Hannover. In ein paar Stunden würde er zurück sein. Morgen frei, und übermorgen muss er dann schon los. Hanna fängt an, das Abendessen zuzubereiten. Pizza, Peters Lieblingsgericht.
Nach dem Essen fragt Hanna an Peter, ob nicht jemand anders für ihn fahren könnte. Aber ihre Mühe ist vergebens. Peter sagt, sein Chef habe ihm die Wahl gestellt, Auslandsfahren oder Arbeitslosigkeit. Freiwillig habe er sich sicher nicht gemeldet.
Den Rest des Abends ist Peter gereizt, während Hanna den Abend gern mit ihm genossen hätte. Er guckt Fußball, doch sein Team verliert. Dann zieht er ab und geht in die Kneipe, um erst spät in der Nacht zurückzukehren. Hanna war da schon auf dem Sofa eingeschlafen.
Den nächsten Tag verbringt Peter dann doch mit Hanna. Gemeinsam gehen sie auf den Rummelmarkt und abends zur Pizzeria. Während Hanna sich auf einen kuscheligen Abend mit ihrem Freund – heiraten wollte Peter nie – freute, ging er schnell ins Bett, mit der Begründung, er müsse fit sein für die lange Fahrt. Vielleicht ist es auch vernünftiger, denkt Hanna sich, doch glücklich ist sie mit der Situation nicht.
Lange liegt sie noch neben ihm wach im Bett und schaut ihn an, mal anhimmelnd, mal ärgerlich. Schließlich fallen ihr doch die Augen zu.
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