Der Bergpfarrer Extra 47 – Heimatroman. Toni Waidacher. Скачать в формате fb2, epub, doc, txt. Newlib. NEWLIB.NET

Der Bergpfarrer Extra 47 – Heimatroman - Toni Waidacher

Автор: Toni Waidacher
Издательство: Bookwire
Серия: Der Bergpfarrer Extra
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740987688

Während ihm die Versöhnung der Mitglieder des Deininger Clans sehr gut gelungen war, verlässt den Bergpfarrer für kurze Zeit seine Menschenkenntnis. Er begegnet Lena Dorner und gewinnt einen äußerst positiven Eindruck von ihr. Hat sich Franziska alles eingebildet? Lena Dorner wirkt entwaffnend humorvoll und ehrlich. Auch Jannik lässt sich von ihr kurz einwickeln. Aber schon bald kommt für ihn ein böses ­Erwachen – doch da zappelt er schon in ihrem Netz …
Der sechsundvierzigjährige Tobias Hellmann erinnerte sich noch haargenau an die Worte, die Pfarrer Trenker in der kleinen Pfarrkirche von St. Johann gesprochen hatte: »Tobias, nehmen Sie Ihre Braut Caroline als Ihre Frau an und versprechen Sie, ihr die Treue zu halten in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und sie zu lieben, zu achten und zu ehren, bis der Tod Sie scheidet?« Er hatte laut und deutlich mit Ja geantwortet. Die gleiche Frage hatte der Pfarrer Caroline gestellt, und auch ihre Antwort hatte Ja gelautet. Das war ein halbes Jahr her. Und nun hatte Tobias das Gefühl, vor den Trümmern seiner Illusion von Liebe und Glück zu stehen. Er betrieb in Garmisch ein IT-Unternehmen und hatte geschäftlich viel um die Ohren. Darüber hinaus saß er im Gemeinderat, und dieser Job war manches Mal auch ziemlich zeitraubend. Heute, es war ein Freitag, hatte er etwas früher Schluss gemacht. Er war kurz nach Mittag nach Hause gekommen und hatte nur seine zwölfjährige Tochter Janina sowie den vierzehnjährigen Patrick angetroffen. Sie hatten ihm erklärt, dass Caroline nicht anwesend war, als sie vor etwa einer halben Stunde von der Schule heimgekommen waren. Wo verbrachte sie ihre Tage? Denn die Zeiten, in denen sie nicht zu Hause war, häuften sich, und die Erklärungen, die Caroline lieferte, waren mehr als dürftig. Tobias glaubte ihr nicht – nicht mehr. Er stand am Fenster im Wohnzimmer seines Hauses am Ortsrand von St. Johann und starrte blicklos durch die Scheibe auf einen unbestimmten Punkt im Garten. Es war Anfang Juni, der Kirschbaum trug eine Unmenge von Früchten, die allerdings noch grün und ungenießbar waren, die Rosen und eine Reihe weiterer Blumen blühten im Garten um die Wette. Überhaupt war alles grün und bunt und sein Auge hätte sich erfreuen können, wäre es nicht von Kummer und Leid getrübt gewesen. Dreimal hatte Tobias versucht, seine Frau telefonisch zu erreichen. Sie hatte ihr Mobiltelefon ausgeschaltet.